OKTOBER 2010

ERWACHEN

•Oktober 31, 2010 • Das jemand erwacht ist kein Wunder. Ein Wunder ist es, wie jemand so lange schlafen kann.

Samarpan

NATUR

•Oktober 30, 2010 • Ich fürchte, die Natur ist nicht nur gescheiter, als wir denken, die Natur ist gescheiter als wir denken können. Die Natur hat schliesslich das menschliche Gehirn hervorgebracht, von dem wir uns schmeichelnd sagen, es sei eines der intelligentesten Werkzeuge im Kosmos.

Ken Wilber

WAHRHEIT

•Oktober 29, 2010 • Die menschliche Neigung, nur die eine Phase der Wahrheit zu sehen, die uns gerade vor Augen liegt, und diese zu einem vollständigen System der Logik zu erheben und zu entwickeln, ist der Grund, warum unsere Philosophie notwendigerweise sich immer mehr dem Leben entfremdet. Wer über die Wahrheit spricht, verletzt sie; wer sie zu beweisen sucht, verstümmelt sie; wer ihr ein Etikett oder den Namen einer Schule gibt, tötet sie; und wer sich selbst als einen Gläubigen erklärt, begräbt sie.

Lin Yutang

PERSÖNLICHES WACHSTUM

•Oktober 28, 2010 • Persönliches Wachstum bedeutet eine Ausdehnung und Erweiterung des eigenen Blickfelds, ein Weiterwerden der eigenen Grenzen – nach Aussen in Bezug auf den Weitblick, nach Innen in Bezug auf die Tiefe.

Ken Wilber

EWIGE GEGENWART

•Oktober 27, 2010 • Zeit ist überhaupt nicht kostbar, den sie ist eine Illusion. Die ewige Gegenwart ist der Raum, in dem sich dein gesamtes Leben abspielt, die einzige Kraft, die beständig ist. Leben ist jetzt. Es gab weder eine Zeit, wo dein Leben nicht jetzt war, noch wird es jemals eine Zeit geben wo dein Leben nicht jetzt sein wird.

Eckhart Tolle

ARBEIT ODER ALMOSEN

•Oktober 26, 2010 • Wenn ihr nicht mit Liebe, sondern nur mit Widerwillen arbeiten könnt, lasst besser eure Arbeit und setzt euch ans Tor des Tempels und nehmt Almosen von denen, die mit Freude arbeiten.

Khalil Gibran

LICHT UND FREUDE

•Oktober 25, 2010 • Jaques Lusseyran, ein 8-jähriger Junge erblindete durch einen Unfall und staunte: “ Sie sagten mir, Blindsein bedeute Nichtsehen“, schrieb er später in seiner Autobiografie. „Aber wie konnte ich ihnen Glauben schenken, da ich doch sah! Ich sah, wie von einer Stelle, die ich nicht kannte und die ebenso gut ausserhalb meiner, wie in mir liegen konnte, Ausstrahlung ausging, oder genauer: ein Licht.“ Doch sobald Lusseyran zornig, ängstlich oder ungeduldig wurde, verschwand sie fast vollständig. Der kleine Junge trainierte Sanftheit, Mut und Geduld, damit sein Licht ihn ständig begleite. Er nannte es für sich „den Grund des Lebens“. „Ich liess es in mir emporsteigen wie Wasser in einem Brunnen und freute mich ohne Ende.“, schrieb er später. „Ich barg in mir eine solche Fülle an Licht und Freude, dass davon etwas auf die anderen überfloss.“

FLÜGEL

•Oktober 24, 2010 • Alle, die den Himmel erreichen wollen, ohne sich fest in der Erde zu verwurzeln, werden durch ihre Erfahrungen eines Besseren belehrt. Sie werden bald mit Schaufeln zurückkommen und mit dem Pflanzen beginnen. Ohne Wurzeln können keine Flügel wachsen.

Paul Ferrini

FLUSS DES LEBENS

•Oktober 23, 2010 • Das göttliche Bewusstsein ist ein lebendiger Strom, der nicht im engen Gefäss eines “Ich” gefangen werden kann, denn seine Natur ist die endlose Bewegung des Fliessens. Das gewöhnliche Bewusstsein jedoch beschränkt sich auf den engen Kreis zeitlicher Ziele und Wünsche, so dass der grosse Fluss gehemmt und abgelenkt und sein Energie vergeudet wird. Wenn das Individuum  auf diese Weise seine Beziehung zum universellen Zentrum verliert und versucht, seine beschränkte Persönlichkeit zum Mittelpunkt zu machen, indem es sich an seine augenblickliche Daseinsform klammert, wird die Illusion einer unwandelbaren, separaten “Ichheit” geschaffen, die sich dem Fluss des Lebens entgegenstemmt. Das Heilmittel hierfür ist nicht die Unterdrückung der Individualität (was nur das entgegengesetzte Extrem wäre), sondern die Erkenntnis, dass Individualität nicht dasselbe ist wie “Ichheit” und dass Wechsel als eine natürliche und notwendige Bedingung allen Lebens, weder willkürlich noch sinnlos ist, sondern auf Grund einer innewohnenden und universellen Gesetzmässigkeit vor sich geht.

Lama Anagarika Govinda

ESSENZ DES ZEN

•Oktober 22, 2010 • Die Essenz des Zen besteht darin, sich auf dem schmalen Grat des Jetzt zu bewegen – so total, so vollkommen gegenwärtig zu sein, dass kein Problem, kein Leiden, nichts, das nicht dem entspricht, was du in deinem Wesen bist, in dir überleben kann. Im Jetzt, in der Abwesenheit von Zeit, lösen sich alle Probleme auf. Leiden braucht Zeit; es kann im Jetzt nicht überleben.

Eckhart Tolle

DEINE SEELE VERKAUFEN

•Oktober 21, 2010 • Wenn du aus einem Gefühl des Mangels handelst, verkaufst du deine Seele, um das zu bekommen, was du zu brauchen meinst.

Samarpan

ALLEINHEIT

•Oktober 20, 2010 • Wenn ich sage: “Geht nach Innen“, heisst das nicht, dass ihr da jemanden finden werdet, der euch erwartet. Im Gegenteil: Je mehr ihr nach innen geht, desto weniger seid ihr noch ein Ego. Ihr seid zwar, aber das Ich-Gefühl verblasst langsam….ganz einfach deswegen, weil das Ich nur in Bezug auf ein Du existieren kann. Wenn das Du nicht anwesend ist, fängt das Ich an zu schmelzen. Aussen werdet ihr mit vielen Dus konfrontiert – die erhalten euer Ich am Leben. Aber innen gibt es kein Du; folglich kann es da auch kein Ich geben. Was aber nicht heisst, dass ihr nicht da wärt. Das heisst nur, dass ihr dann in eurer Reinheit da seid, nicht in Bezug auf irgendwen sonst: einfach nur du selbst, ohne jegliche Bezogenheit in deiner absoluten Alleinheit.

Osho

EIN EXPERIMENT

•Oktober 19, 2010 • In seinen Experimenten untersuchte Benjamin Libet die zeitliche Abfolge zwischen einer einfachen Handlung, dem dazugehörigen bewussten Willensakt und der Einleitung der Handlung auf der neuronalen Ebene.

Die Versuchspersonen hatten die Aufgabe, eine einfache Handbewegung der rechten Hand auszuführen. Den Zeitpunkt der Ausführung konnten sie jeweils weitgehend frei wählen. Gleichzeitig waren sie aufgefordert, sich genau zu merken, wann sie den bewussten Wunsch verspürten, die Bewegung auszuführen. Zu diesem Zweck sollten sie sich die Position eines Punktes merken, der sich ähnlich wie ein Sekundenzeiger auf einer Art Zifferblatt bewegte. Dabei stellte sich heraus, dass das Bereitschaftspotential etwa 300 Millisekunden vor der bewussten Willensentscheidung einsetzt. Häufig wurde dies so interpretiert, dass das Gehirn die Handlung schon einleitet, bevor wir unseren bewussten Entschluss fällen. Dieser Entschluss wäre dann nur eine wirkungslose Begleiterscheinung, denn die unbewusste Entscheidung war bereits vor unserer bewussten Entscheidung gefallen. 

Nach Meinung vieler Wissenschaftler und Philosophen zeigen diese Resultate, dass der freie Wille tatsächlich eine Illusion ist. Benjamin Libet hingegen sagt dazu, dass diese Meinung genau so auf einem reinen Glauben beruht wie deren Gegenteil und dass niemand die Antwort auf die Frage des freien Willens weiss.

LIEBE

•Oktober 18, 2010 • Lasst Raum zwischen euch. Und lasst die Winde des Himmels zwischen euch tanzen. Liebt einander, aber macht die Liebe nicht zur Fessel. Lasst sie ein wogendes Meer sein zwischen den Ufern eurer Seele. Singt und tanzt zusammen und seid fröhlich, aber lasst jeden von euch allein sein, so wie die Saiten einer Laute allein sind und doch von derselben Musik erzittern. Gebt eure Herzen nicht in des anderen Obhut, denn nur die Hand des Lebens kann eure Herzen umfassen. Steht zusammen, doch nicht zu nah, denn die Säulen des Tempels stehen für sich, und die Eiche und die Zypresse wachsen nicht im Schatten der anderen.

Khalil Gibran

FREIER WILLE – EIN WITZ?

•Oktober 16, 2010 • Die Leidenschaft, mit der seit zehn Jahren über freien Willen gestritten wird, verdanken wir der Neurobiologie und der Vorstellung, die stets wachsende Kenntnis vom menschlichen Gehirn könnte uns helfen, die Frage nach dem freien Willen zu beantworten. Manche Forscher in Deutschland und auch in den Vereinigten Staaten meinen, dass die neurobiologische Forschung uns mehr und mehr Hinweise dafür liefert, dass der Determinismus (die Vorherbestimmung) wahr ist. Das wäre der grösste Witz der Geschichte. All unsere Bemühungen, all unser Moralisieren, unsere Schuldgefühle – alles eine Menge heisser Luft, denn wir hätten sowieso nichts ändern können.

John R. Searle

ZERBRECHLICHER FRIEDEN

•Oktober 15, 2010 • Wenn ich mit mir selbst in Frieden bin, wenn ich einfach in der Wahrheit ruhe, bin ich mit allen anderen in Frieden – egal, was sie glauben oder nicht glauben. Wenn mein Frieden von etwas im Aussen abhängt, ist er sehr zerbrechlich. Jemand stimmt mir zu – ich fühle mich gut. Jemand stimmt mir nicht zu – ich fühle mich schrecklich. “Bitte, stimme mir zu, damit ich mich gut fühlen kann! Mein Wertgefühl hängt von deiner Zustimmung ab” – sehr zerbrechlich!

Samarpan

VERWANDLUNG

•Oktober 14, 2010 • Durch den Versuch, etwas zu erklären, was über Worte hinausgeht, ziehen wir das Heilige auf das Niveau des Profanen und verlieren damit etwas sehr Wertvolles, ohne jemand anderem zu nützen. So wie sich das Mysterium der Liebe nur entfalten kann, wenn es den Augen der Menge entzogen ist, und wie der Liebende seine Liebe nicht mit Aussenstehenden diskutieren wird, in gleicher Weise kann das Mysterium der inneren Verwandlung nur dann vor sich gehen, wenn es dem müssigen Geschwätz der Welt entzogen bleibt.

Lama Anagorika Govinda

KASSETTENREKORDER

•Oktober 13, 2010 • Das ist uninteressant. Erklären, rechtfertigen, vergleichen, dieses Zeug ist uninteressant. Das ist nicht lebendig, nicht saftig. Es ist nicht real. Es ist ungefähr so interessant wie einem Kassettenrekorder zuzuhören, der immer das Gleiche abspielt.

Samarpan

JA

•Oktober 12, 2010 • Sag immer “ja” zum gegenwärtigen Moment. Was könnte sinnloser sein, als innerer Widerstand gegen etwas aufzubauen, das bereits da ist? Was könnte verrückter sein, als sich dem Leben selbst entgegenzustellen, das jetzt und immer jetzt ist? Gib dich dem hin, was ist. Sage “ja” zum Leben – und schau, wie das Leben plötzlich beginnt, für dich zu arbeiten, anstatt gegen dich.

Eckhart Tolle

DAS GLÜCK FINDEN

•Oktober 11, 2010 • Ich habe festgestellt, dass es unmöglich ist, Glück zu finden. Solange wir das Glück “irgendwo” suchen, übersehen wir wo es ist. Solange wir Gott an irgendeinem Ort suchen, entgeht uns die essentielle Wahrheit Gottes – seine Allgegenwart. Wenn wir irgendwo nach dem Glück suchen, übersehen wir unser wahres Wesen, das Glückseligkeit ist. Dann übersehen wir uns selbst.

Gangaji

EIGENE ERFAHRUNG

•Oktober 10, 2010 • Ich glaube nichts von dem, was man mir erzählt, nicht einmal das, was die heiligen Schriften berichten. Ich glaube nur meiner eigenen Erfahrung.

Nisargadatta

UNWISSENHEIT

•Oktober 9, 2010 • Alles was die unendliche Bewegung des Geistes zu hindern, aufzuhalten oder einzuschränken versucht, ist Unwissenheit – gleichgültig, ob sie durch begriffliches Denken, Begierden oder Verhaftungen verursacht wird. Ruhe aber bedeutet nicht Stillstand, sie bedeutet nicht das Anhalten des Denkens, sondern besteht in der Nicht-Behinderung des Bewusstseinsstroms durch künstliche Begriffe und selbstisches Wollen oder durch Unterbrechung des natürlichen Flusses durch Sezierung seiner Bewegungen in isolierte Phasen, in dem zwecklosen Versuch, seine Natur zu analysieren. Dies soll nicht bedeuten, dass wir alles begriffliche Denken aufgeben sollen – was eine Unmöglichkeit ist – sondern nur dass wir uns nicht in ihm verstricken, nicht zu seinem Sklaven werden sollen.

Lama Anagarika Govinda

OPFER

•Oktober 8, 2010 • Sich beklagen ist immer Nichtannehmen von dem was ist. Wenn du dich beklagst machst du dich selber zum Opfer. Wenn du Stellung beziehst, dann bist du in deiner Kraft. Verändere also die Situation, in dem du handelst, indem du die Dinge beim Namen nennst. Wenn nötig oder möglich, lass die Situation hinter dir oder akzeptiere sie. Alles andere ist Wahnsinn. Wenn du erkennst, dass ein Nahrungsmittel dich krank macht, würdest du es weiterhin essen und dir dabei versichern, dass es okay ist, krank zu sein?

Eckhart Tolle

VERSTAND ODER HIER

•Oktober 7, 2010 • Es gibt nur eine Sache im Leben, die wir lernen müssen: Wie fühlt es sich an, HIER zu sein, und wie fühlt es sich an, im Verstand zu sein. Wenn wir das einmal gelernt haben, gibt es keine Probleme mehr. Alles weitere ergibt sich von selbst.

Samarpan

VERSTAND

•Oktober 6, 2010 • Es ist nicht so, dass du deinen Verstand falsch gebrauchst, du gebrauchst ihn normalerweise überhaupt nicht. Er gebraucht dich. Das ist die Krankheit.

Eckhart Tolle

KONTEMPLATION

•Oktober 5, 2010 • “Gedanken” ohne Gefühle sind vollkommen. Dann sind es keine Gedanken mehr, sondern Kontemplation. Normale Gedanken können die Eigenschaften der Kontemplation nicht zum Ausdruck bringen.

Kikis Christofides

UNGLÜCKLICH

•Oktober 4, 2010 • Wenn du deine gegenwärtige Lebenssituation unerträglich findest und sie dich unglücklich macht, dann gibt es drei Möglichkeiten: verlasse die Situation, verändere sie oder akzeptiere sie ganz. Wenn du Verantwortung für dein Leben übernehmen willst, dann musst du die Wahl JETZT treffen. Dann akzeptiere die Konsequenzen. Keine Ausreden, keine Negativität, keine psychische Verschmutzung. Halte deinen inneren Raum sauber.

Eckhart Tolle

VERGEBUNG

•Oktober 3, 2010 • In der Klarheit des Verstehens ist Vergebung überflüssig.

Byron Katie

GELD UND SICHERHEIT

•Oktober 2, 2010 • Geld anzuhäufen ist eine Möglichkeit, sich sicher zu fühlen, aber es macht uns nicht wirklich sicher, es gibt uns höchstens die Illusion von Sicherheit. Auch reiche Menschen sterben. In diesem Leben gibt es keine Sicherheit. Das Leben soll nicht sicher sein. Es soll ein Abenteuer sein. Und es ist ein grossartiges Abenteuer.

Samarpan

VERWANDSCHAFT

•Oktober 1, 2010 • Man sollte alle Wesen so betrachten wie die Mutter ihre Kinder – gibt es doch im ganzen Universum kein Wesen, das in der Unendlichkeit der Zeit nicht in der einen oder anderen Weise im engsten Verwandschaftsverhältnis zu uns gestanden hat.

Tomo Gésché Rimpotsché