SEPTEMBER 2011

BEWEGUNG•September 30, 2011 •
Will man die Bewegung des Geistes zum Stillstand bringen, dann führt gerade dies zur völligen Bewegung.

Sosan

WAHRHEIT•September 29, 2011 •
Die Wahrheit muss sich nicht bestätigen, sie liegt in der Erkenntnis des Unwahren. Es ist sinnlos nach der Wahrheit zu suchen, wenn der Verstand dem Unwahren gegenüber blind ist.

Nisargadatta

GLAUBE NICHTS•September 28, 2011 •
Glaube nichts auf bloßes Hörensagen hin; glaube nicht an Überlieferungen, weil sie alt und durch viele Generationen bis auf uns gekommen sind; glaube nichts aufgrund von Gerüchten oder weil die Leute viel davon reden; glaube nicht, bloß weil man dir das geschriebene Zeugnis irgendeines alten Weisen vorlegt; glaube nie etwas, weil Mutmaßungen dafür sprechen oder weil langjährige Gewohnheit dich verleitet, es für wahr zu halten; glaube nichts auf die bloße Autorität deiner Lehrer und Geistlichen hin. Was nach eigener Erfahrung und Untersuchung mit deiner Vernunft übereinstimmt und deinem Wohl und Heil wie dem aller anderen Wesen dient, das nimm als Wahrheit an und lebe danach.

aus der Anguttara Nikaya

NUTZLOSE ERFAHRUNGEN•September 27, 2011 •
Dass Erfahrungen von so geringem Nutzen sind, liegt an der Unwiederholbarkeit der Ereignisse.

Elfriede Hablé

GLÜCKLICHSEIN•September 26, 2011 •
…dann siehst du, dass Glück und Freude niemals von Erfahrungen kommen, sondern ein Ausströmen deiner wahren Natur sind. Glücklichsein wird immer nur innerhalb von dir selbst gefühlt, nicht ausserhalb.

John Wheeler

DENKEN ODER NICHTDENKEN•September 25, 2011 •
Ob Du denkst, oder nicht, Du existierst trotzdem und bist präsent und bewusst. Deine natürliche Identität hat nichts mit Denken oder Nichtdenken zu tun.

Salia

DAS LEBEN DER ANDERN•September 24, 2011 •
Man findet sein eigenes Leben gleich viel schöner, wenn man aufhört, es mit dem Leben der Leute von nebenan zu vergleichen.

Nietzsche

SCHATTEN DER REALITÄT•September 23, 2011 •
Wenn du einmal verstanden hast, dass die Person nur ein Schatten der Realität ist, doch nicht die Realität selbst, hörst du auf dich zu sorgen und unruhig zu sein. Du lässt dich von Innen leiten, und das Leben wird eine Reise ins Unbekannte.

Nisargadatta

VERSTEHEN?•September 22, 2011 •
„Das, worauf du schaust, unterscheidet sich nicht von demjenigen, der schaut.“ Was machst du mit dieser Aussage? Welches Werkzeug steht dir zur Verfügung, um eine so sinnlose, unlogische, irrationale Behauptung zu verstehen? Du beginnst zu denken. Durch Denken kannst du nicht verstehen. Du übersetzt, was ich sage in begriffliches Wissen, genauso wie du alles andere übersetzt, weil du etwas davon haben möchtest. Wenn du damit aufhörst, ist das da, was ich beschreibe. Die Abwesenheit dessen, was du tust – der Versuch, zu verstehen oder dich zu ändern – ist der Seinszustand, den ich beschreibe.

U.G. Krishnamurti

AKAUSAL•September 21, 2011 •
Ich sage nicht, dass du nicht verstehen sollst, aber die Motivation hinter deinem Verstehenwollen besteht darin, eine Veränderung herbeizuführen. Das ist Teil unserer Kultur. Die Kultur fordert das. Schau, hier findet ein ständiger Kampf statt zwischen dem, was hier ist und versucht sich auf seine eigene Weise auszudrücken und der Kultur, die dem zuvorkommen will. Gibt es eine Möglichkeit, dass du dich aus dem Würgegriff der Kultur befreist? Kannst du das durch Willensanstrengung deinerseits erreichen? Nein, du kannst nichts willentlich tun; es muss passieren. Darum sage ich, dass es akausal ist.

U.G. Krishnamurti

ICH•September 20, 2011 •
Aus Sicht der Identifikation scheint es natürlich so, als ob hier ein „ich“ wäre, das Dinge tun kann und in der Lage ist, Wirkungen zu erzielen. Aber in Abwesenheit der Identifikation ist es offensichtlich, dass es niemanden gibt, der etwas tut. Alles geschieht ganz von selbst; das gilt auch für die Identifikation und ihre Abwesenheit. Identifikation wird nicht verursacht, und ihr Verschwinden ist nicht die Wirkung irgendeiner Ursache.

Nathan Gill

GEDANKEN BEDEUTEN NICHTS•September 19, 2011 •
Ein Gedanke ist einfach ein Gedanke. Er taucht aus dem Nichts auf und verschwindet wieder ins Nichts. „Alle Ausländer sollten rausgeschmissen werden.“ Nur ein Gedanke. „Die Jugendlichen sollten wieder Ordnung und Disziplin lernen.“ Nur ein Gedanke. „Ich könnte ihn umbringen.“ Nur ein Gedanke. „Ich liebe ihn.“ Nur ein Gedanke.
Ein offener Geist glaubt die auftauchenden Gedanken nicht. Er nimmt sie einfach wahr, er lässt sie kommen, er lässt sie gehen. Wolken tauchen auf und verschwinden, Menschen tauchen auf und verschwinden, Gedanken tauchen auf und verschwinden, Mücken tauchen auf und verschwinden, Stimmungen tauchen auf und verschwinden, ….. all dies hat keine Bedeutung, weil nichts an Bedeutung hinzugefügt wird. Jemand nennt mich einen Idioten – es ist nur ein ausgesprochener Gedanke, der auftaucht und verschwindet. Er hat keine Bedeutung.

Nitya

BESSER WISSEN•September 18, 2011 •
Menschen, die glauben, alles besser zu wissen, sollten besser wissen, dass sie alles nur glauben.

Elfriede Hablé

DIE GROSSE SUCHE•September 17, 2011 •
Die grosse Suche, die Gott zu lieben behauptet, ist in Wirklichkeit jener Mechanismus, durch den man Gott von sich wegschiebt, durch den man morgen zu finden hofft, was nur im zeitlosen Nun existiert, durch den man den Blick mit solcher Inbrunst auf die Zukunft richtet, dass die Gegenwart stets an einem vorübereilt, und Gottes lächelndes Antlitz mit ihr.

Ken Wilber

ANSTRENGUNGSLOSE WUNDER•September 16, 2011 •
So wie die Sonne durch ihr Erscheinen die Welt aktiv werden lässt, so bewirkt Selbst-Gewahrsein Veränderungen im Verstand. Im Lichte ruhigen und beständigen Selbst-Gewahrseins erwachen innere Energien, die ohne jegliche Anstrengungen Ihrerseits Wunder bewirken.

Nisargadatta

ANGST VOR DEM STERBEN•September 15, 2011 •
Manche Menschen haben soviel Angst vor dem Sterben, dass sie nie zu leben beginnen.

Henry van Dyke

STIRB EINFACH•September 14, 2011 •
Ein junger Zen-Mönch fragte besorgt seinen Meister: “Meister, wenn ich eines Tages sterbe, wie mache ich es richtig?“ Der Meister erwiderte ruhig: “Wenn du stirbst, dann stirb einfach.“

Marco Aldinger

MANIPULATION•September 13, 2011 •
Alle Manipulation geschieht im Verstand. Wenn du nicht im Verstand lebst, dann bist du nicht manipulierbar, dann bist du frei!

Samarpan

TIERVERSTAND•September 12, 2011 •
Ich fürchte, die Tiere betrachten den Menschen als ein Wesen ihresgleichen, das in höchst gefährlicher Weise den gesunden Tierverstand verloren hat.

Nietzsche

BUDDHATUM•September 11, 2011 •
Zwecklos ist das Suchen nach Buddhatum, als wäre es etwas anderes als das Leben in seiner wirklichen alltäglichen Gestalt.

Alan Watts

DER BLICK AUF DIE ANTWORT•September 10, 2011 •
Es muss etwas im eigenen gegenwärtigen Gewahren geben, das die ganze Wahrheit enthält. Irgendwie ist man, in weIchem Zustand man sich auch immer befindet, ganz in alles eingetaucht, was man für die vollkommene Erleuchtung braucht. Man blickt genau auf die Antwort hin.

Ken Wilber

ZITATE ZITIEREN•September 9, 2011 •
Durch das zitieren von Zitaten vermehrt man seinen Anspruch auf Gelehrsamkeit und vermindert den auf Originalität.  Man soll Zitate also nur gebrauchen, wo man fremder Autorität wirklich bedarf.

Schopenhauer

INTIMITÄT•September 8, 2011 •
Wahre Intimität ist dir selber nahe zu sein.

Samarpan

ABSICHT•September 7, 2011 •
Jede positive Aktion mit der Absicht erleuchtet zu „werden“, setzt die Existenz eines individuellen Wesens voraus, wohingegen „Erleuchtung“ an sich der Zustand ist, in dem kein separates Individuum existieren kann.

Ramesh Balsekar

ERWARTUNGEN•September 6, 2011 •
Es gibt nichts, das von oben herabkommt, oder sich zeigt. Das was ist, ist immer da. Auch jetzt bist DU das; du bist nicht von ihm getrennt. Die Erwartung „etwas“ zu sehen und der Wunsch „etwas“ zu erreichen, sind alles Auswirkungen des „ich“. Es ist das „ich“, das alles dieses sagt, nicht DU. Sei du DU selbst und nichts sonst.

Ramana

IM ALLTAG•September 5, 2011 •
Die Wirklichkeit des Lebens erscheint am wahrhaftigsten in den Dingen und Handlungen unseres Alltags.

Stewart W. Holmes

GRÖSSTES MYSTERIUM•September 4, 2011 •
Es gibt kein grösseres Mysterium als dieses: Dass wir, die wir die wahre Wirklichkeit sind, sie erreichen wollen. Wir bilden uns ein, dass es etwas gäbe, das unsere Wirklichkeit vor uns verbirgt, und dass dies zerstört werden müsse, bevor wir die Wirklichkeit gewinnen können. Es ist geradezu lächerlich. Und es wird ein Tag heraufdämmern, an dem du über deine jetzigen Bemühungen lachen wirst. Aber das, was an jenem Tag deines Lachens da sein wird, das ist jetzt und hier bereits gegenwärtig.

Ramana

RUHEN IN EWIGKEIT•September 3, 2011 •
Aussen stehen und innen begreifen und ergriffen werden; sehen und das Geschaute selber sein; halten und gehalten werden; das ist das Ende, da der Geist ruht in der Einigkeit der Ewigkeit.

Meister Eckhart

WAS WIR HABEN•September 2, 2011 •
Wir denken selten an das, was wir haben, aber immer an das, was uns fehlt.

Schopenhauer

SCHEINBARE DEMUT•September 1, 2011 •
Des Menschen scheinbare Demut, wenn er meint, Weisheit sei zu erhaben, als dass sie im Alltag seines Lebens sich offenbaren könnte, ist eine heimliche Form von Stolz. Sein Verstand sagt ihm, er müsse so vornehm sein, sich von den Dingen der Welt abzuwenden, ehe er Wahrheit empfangen könne. Und solcherart ist sein Stolz, dass er sie nur von den Lippen der Weisen und aus Blättern heiliger Schriften empfangen möchte. Er sieht sie nicht in gewöhnlichen Menschen oder in Ereignissen des täglichen Lebens. Er sieht sie nicht in sich selber. Solch behutsame Selbstvorbereitung auf das Finden der Wahrheit in unbestimmter Zukunft ist ein Aufschub dessen, was aus dem Anblick der Tatsachen – WIE SIE GERADE SIND – gleichviel ob erfreulich oder nicht, sich ergeben könnte.

Alan Watts