U.G. KRISHNAMURTI

Uppaluri Gopala Krishnamurti, meistens nur UG genannt wurde 1918 in Masulipatam, Indien geboren und starb 2007 in Vallecrosia, Italien. Er studierte Psychologie, Philosophie und Mystik.

Lektüre: „Der trügerische Schein der Erleuchtung“ von U.G. Krishnamurti.
Video U.G. in englisch

ZITATE VON U.G. KRISHNAMURTI

Dein natürlicher Zustand steht in keiner Beziehung zu religiösen Zuständen von Verzückung, Seligkeit und Ekstase. Diese Dinge liegen im Bereich der Erfahrungen. Es sind gedankeninduzierte Seinszustände, die kommen und gehen. Krishna-Bewusstsein, Buddha-Bewusstsein, Christus-Bewusstsein, das alles sind Trips in die falsche Richtung. Sie unterliegen alle der Zeit. Das Zeitlose kann niemals erfasst oder vereinnahmt werden, noch viel weniger kann ihm Ausdruck verliehen werden – von keinem Menschen. Die ausgetretenen Pfade werden dich nirgendwohin führen. Es gibt keine in der Ferne liegenden Oasen.

Höre niemandem zu, egal wie heilig er sein mag. Suche nichts was seinen Ursprung im Aussen hat. Wenn du von allen Antworten die von aussen kommen genug hast, und wenn auch von innen keine Antwort mehr kommt, was passiert dann mit der Frage? Die Frage kann nicht bleiben. Sie löst sich auf.

…ich möchte dir ganz klar machen, dass es hier keine Bewegung gibt. Du wirst dich nicht von dem wegbewegen, was du bist. Du hast nicht einmal einen Schritt gemacht. Es gibt für dich auch keinen Grund einen Schritt zu machen.

Indem wir Jesus, den Buddha oder Krishna als Vorbild verwenden, haben wir die Möglichkeiten der Natur zerstört, einzigartige Individuen hervorzubringen. Diejenigen, die dir empfehlen, deine natürliche Einzigartigkeit zu vergessen und wie ein anderer zu werden, egal wie heiligenmässig diese Person auch sein mag, führt dich auf die falsche Bahn.

Vielleicht kann ich dich davon überzeugen davon abzulassen, eine Menge Zeit und Energie zu verschwenden, um nach einem Zustand zu suchen, der ausserhalb deiner Einbildung nicht existiert.

Letztlich bist du ein Computer, der so reagiert, wie er programmiert wurde. Tatsächlich hält dich dein gegenwärtiges Bemühen, dich zu ändern, davon ab auf natürliche Weise zu funktionieren.

Die Antwort liegt nicht in der Hoffnung, die Antwort liegt in der Hilflosigkeit.

Du bist mit deinen Alltagserfahrungen unzufrieden, darum willst du ein paar neue haben. Du willst dich selbst vervollkommnen, dich selbst verändern. Du versuchst über dich selbst hinauszugelangen und willst anders sein als wie du bist. Das ist es, was dich von dir entfernt.

Wenn du den Gehörsinn sich selbst überlässt, ist nichts anderes da als die Schwingung der Töne….Du kannst niemals auch nur ein Wort von jemand anderem hören, egal in was für einer intimen Beziehung du mit dieser Person zu sein glaubst. Alles was die Worte einer anderen Person für dich sein können, ist Geräusch, eine Schwingung, die vom Trommelfell aufgenommen, zu den Nerven übertragen wird, die zum Gehirn führen. Du übersetzt ständig solche Schwingungen im Versuch, diese zu verstehen, weil du aus dem, was du hörst, einen Nutzen ziehen willst. Das ist ganz in Ordnung für eine Beziehung auf der Ebene von „geben sie mir ein Kilo Karotten, hier ist das Geld“ – aber das stellt die Grenze deiner Beziehung, deiner Kommunikation dar, egal, mit wem.

Ich habe nichts, was du nicht hast. Die Ursache deines Elends liegt darin, dass du etwas von jemand anderem haben willst. Das Ende der Illusion ist dein Ende. Deshalb kannst du nicht ohne Illusion sein. Du kannst nur eine Illusion durch eine andere Illusion ersetzen.

Dein natürlicher Zustand ist nicht der Zustand eines selbstverwirklichten, Gott erkennenden Menschen. Dein natürlicher Zustand ist das Leben der Sinne, die ohne das Dazwischentreten des Denkens und somit ohne Gewinnabsichten funktionieren. Das Denken lenkt die Aktivitäten der Sinne, um etwas aus ihnen herauszuholen und es benutzt die Sinne um sich selbst Kontinuität zu verleihen.

Die Fähigkeit zu sehen ist einfach ein körperliches Phänomen. Für die Augen macht es keinen Unterschied, ob sie auf einen schneebedeckten Berg oder auf eine Mülltonne gerichtet sind. Sie bringen die Wahrnehmung auf die exakt gleiche Weise hervor. Die Augen sehen alles und jeden – ohne zu unterscheiden. Du hast das Gefühl, dass da ein Kameramann ist, der die Augen steuert. Wenn die Augen sich selbst überlassen sind, dann verweilen sie nicht auf der Stelle, sondern bewegen sich die ganze Zeit. Sie werden von den äusseren Dingen angezogen. Bewegungen ziehen sie an, oder Helligkeit, oder eine Farbe, die aus der Umgebung hervorsticht. Da guckt kein „ich“. Berge, Blumen, Bäume, Kühe – alles sieht mich an. Das Bewusstsein ist wie ein Spiegel, der alles reflektiert, was da draussen ist. Die Tiefe, die Distanz, die Farbe, alles ist vorhanden, aber es gibt niemanden, der diese Dinge übersetzt. Solange es nicht erforderlich ist zu wissen, was ich ansehe, gibt es keine Trennung, keinen Abstand zu dem, was gesehen wird.

Verstehe klar und deutlich: Es ist dein Zustand den ich beschreibe, dein natürlicher Zustand, nicht mein Zustand oder der eines Menschen, der Gott realisiert hat, nichts dergleichen. Es ist dein natürlicher Zustand. Aber dein Versuch, über etwas hinauszugehen und etwas zu sein was du nicht bist, hindert das was ist daran, sich auf die ihm eigene Weise auszudrücken.

Der natürliche Zustand ist akausal; er ereignet sich einfach. Kommunikation ist nicht möglich und auch nicht notwendig. Wenn du mit allem Vergleichen aufhörst, ist dein natürlicher Zustand da.

„Das, worauf du schaust, unterscheidet sich nicht von demjenigen, der schaut.“ Was machst du mit dieser Aussage? Welches Werkzeug steht dir zur Verfügung, um eine so sinnlose, unlogische, irrationale Behauptung zu verstehen? Du beginnst zu denken. Durch Denken kannst du nicht verstehen. Du übersetzt, was ich sage in begriffliches Wissen, genauso wie du alles andere übersetzt, weil du etwas davon haben möchtest. Wenn du damit aufhörst, ist das da, was ich beschreibe. Die Abwesenheit dessen, was du tust – der Versuch, zu verstehen oder dich zu ändern – ist der Seinszustand, den ich beschreibe.

Ich sage nicht, dass du nicht verstehen sollst, aber die Motivation hinter deinem Verstehenwollen besteht darin, eine Veränderung herbeizuführen. Das ist Teil unserer Kultur. Die Kultur fordert das. Schau, hier findet ein ständiger Kampf statt zwischen dem, was hier ist und versucht sich auf seine eigene Weise auszudrücken und der Kultur, die dem zuvorkommen will. Gibt es eine Möglichkeit, dass du dich aus dem Würgegriff der Kultur befreist? Kannst du das durch Willensanstrengung deinerseits erreichen? Nein, du kannst nichts willentlich tun; es muss passieren. Darum sage ich, dass es akausal ist.

Sex hängt vom Denken ab; der Körper selbst hat keinen Sex. Es ist das Denken, das sexuelle Gefühle im Körper übersetzt und sagt: „Das sind sexuelle Gefühle“. Und es ist das Denken, das den sexuellen Aufbau unterstützt, ohne den Sex nicht möglich ist.

Moral besteht nicht im Befolgen vorgeschriebener Verhaltensregeln. Sie hat nichts damit zu tun, über den Versuchungen zu stehen oder Hass, Ärger, Gier, Wollust und Gewalt zu besiegen. Das Problem wird dadurch erschaffen, dass du deine Handlungen vorher und hinterher hinterfragst. Nichthinterfragtes Handeln ist moralisch. Die Handlungen in Frage zu stellen, zerstört den Ausdruck des Lebens. Ein Mensch, der das Leben auf seine eigene Weise agieren lässt, ohne die schützende Bewegung des Denkens, hat kein Selbst zu verteidigen.

Die Suche hindert das, was da ist, sich auf die ihm eigene Weise auszudrücken.

Die Gesellschaft hat vor dich das Ideal des perfekten Menschen hingestellt. Egal in welcher Kultur du geboren wurdest, es gibt die Tradition, die an dich weitergegeben wurde, um dir aufzuzeigen, wie du dich zu benehmen hast. Dir ist gesagt worden, dass du durch die nötige Übung schliesslich sogar in den Zustand kommen kannst, der von den Weisen, Heiligen und Erlösern der Menschheit erreicht worden ist. Daher versuchst du, dein Verhalten und deine Gedanken zu kontrollieren um etwas Unnatürliches zu sein.

Die Ursache deines Elends liegt darin, dass du etwas von einem anderen haben willst.

3 Kommentare zu “U.G. KRISHNAMURTI

  1. Es ist erstaunlich, dass Du den Weg nicht bis zum Ende gegangen bist. Ein Mensch ohne Ego regt sich nicht immer wieder über die Bastarde auf, die andere spirituell in die Irre führen. Ich habe Dich auf vielen Streams nahezu ausrasten sehen. Da waren ganz deutlich die Reaktionen eines Egos wahrzunehmen. Du hast behauptet, dass Krishnamurti. J. ein Heuchler gewesen sei, der seiner Lehre zuwider handelte. Nun, ich habe mich mit der Lehre, die Krishnamurti vermittelt hat, beschäftigt. Ich glaube nicht, dass er ein Heuchler war, aber ich kannte ihn nicht persönlich. Diese Lehre zu leben hat mich aber von all den Dingen befreit, die Du hier zurecht als Hindernisse für ein aufblühen des Menschen bezeichnest. Du sagst auch nichts anderes, als J. Krishnamurti, liegst aber mit Deiner Einschätzung des Mannes voll daneben. Ich glaube, dass Du viele Menschen in die Irre geführt hast. Du bist gefährlich gewesen U.G.. Aber nicht so, wie es dargestellt wird. Schade, dass wir uns nicht kennengelernt haben.
    Es wäre zumindest unterhaltsam gewesen, Dir einige Fragen zu stellen.

  2. Nein, nein, lieber Kommentator, du liegst total daneben! Der natürliche Zustand macht keineswegs heilig, sondern animalisch. Da ist aber niemand mehr, der sich aufregt. Es ist wie das Bellen eines Hundes, das Fauchen einer Katze. Da ist keine Persönlichkeit, die sich kultiviert verhalten müsste, um anerkannt zu werden. Um da zu sein, wo du bist, ist ein Rückfall notwendig, keine Entwiclung. Es ist der Rückfall in den Zustand vor dem 5ten Lebensjahr. Es gibt keine Erleuchtung und keine Transformation. Das ist Kindergarten. Heiligkeit ist ein Abfallprodukt des kultivierten Minds. Im natürlichen Zustand bist du nichts weiter als ein Animal der Rasse Mensch. Sela. Herzlichst, Werner

  3. Der Mann ist tot, wen kümmerts noch, was er sagte? Laßt sein Bewußtsein, das jetzt wahrscheinlich überall im Universum zugleich umher schwirrt, doch in Ruhe. 😀
    Da es ja nur ein Bewußtsein gibt (ganz nach dem Motto ‚Alles ist eins‘), ist er du und du bist er. Und ich, der eigentlich auch UG ist und auch du ist, geht jetzt seinen Körper verlassen und fliegen.

    Selige Sehnsucht (Johann Wolfgang von GOETHE [1749 – 1832])

    Sag es niemand, nur den Weisen,
    Weil die Menge gleich verhöhnet,
    Das Lebend’ge will ich preisen,
    Das nach Flammentod sich sehnet.

    In der Liebesnächte Kühlung,
    Die dich zeugte, wo du zeugtest,
    Überkommt dich fremde Fühlung,
    Wenn die stille Kerze leuchtet.

    Nicht mehr bleibest du umfangen,
    In der Finsternis Beschattung,
    Und dich reißet neu Verlangen,
    Auf zu höherer Begattung.

    Keine Ferne macht dich schwierig,
    Kommst geflogen und gebannt,
    Und zuletzt, des Lichts begierig,
    Bist du, Schmetterling, verbrannt.

    Und solang du das nicht hast,
    Dieses: Stirb und Werde!
    Bleibst du nur ein trüber Gast,
    Auf der dunklen Erde.

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